„Magdeburger Spuren“ für wissenschaftliche Recherchen gefragt.
Die wissenschaftliche Forschung hat unsere Datenbank entdeckt. Auf der Tagung „Großstadt und Reformation. Metropolen als Innovationsräume“ im Juni 2024 wiesen mehrere Vortragende auf Funde in der Online-Datenbank hin. Ein Tagungsband ist in Vorbereitung.
Aber auch das Stadtarchiv selbst profitiert zunehmend von seinem virtuellen Archiv als Rechercheinstrument. Kürzlich bat der ehemalige Direktor der Universitätsbibliothek in Toruń (Thorn) um Hilfe bei der Identifikation des Supralibros „M. K. D.“ in einem medizinischen Druck aus dem Jahr 1559. Mit Hilfe der „Magdeburger Spuren“ war eine Antwort möglich. Ein in der Datenbank erschlossenes Quellenstück aus Wien weist zum 4. Juni 1600 einen Dr. Martin Copus als Arzt in Magdeburg nach (de/detailansicht.html?sig=576). Setzt man die deutsche Namensform "Köppe" statt latinisiert "Copus" ein, ließen sich die Initialen "M. K. D." mit "Martin Köppe Doctor" auflösen. Zwar passen seine Lebensdaten (1554–1615) nicht zur Jahresangabe 1559, doch führte die Spur zum gleichnamigen Vater Dr. Martin Copus (Köppe) senior. Dieser war einer der Initiatoren der Magdeburger Centurien und wirkte 1554–1563 als Stadtarzt von Magdeburg. Somit war das „Rätsel“ gelöst und die „Magdeburger Spuren“ haben erneut ihren praktischen Nutzen erwiesen.