Magdeburger Spuren, Nr. 113

Die Städte Magdeburg, Braunschweig, Göttingen und Northeim schreiben aus Braunschweig an Goslar, Hannover, Hameln und beschweren sich über deren Nichterscheinen zum Dritteltag und verbitten sich eine Wiederholung, 9. Mai 1562.

Bemerkung

Teil einer umfangreicheren Aktenserie. Die Hansestädte waren im 14. Jh. so genannten "Dritteln" zugeordnet, deren bedeutendste Städte als "Vororte" bezeichnet wurden. Im lübisch-sächsischen Drittel war dies Lübeck, im westfälisch-preußischen Drittel (das die rheinischen Städte einschloss) Dortmund, später Köln und im gotländisch-livländischen Drittel erst Visby, dann Riga. Später gab es ein sächsisches Drittel, zu dem auch die preußischen und livländischen Städte gehörten, mit Braunschweig an der Spitze. Ende das 15. Jh. organisierten sich die Hansestädte in "Vierteln" oder "Quartieren" mit jeweils einer Quartierstadt: das wendische mit Lübeck, das westfälisch-niederländische mit Köln, das preußisch-lievländische mit Danzig, das sächsisch-brandenburgische mit Braunschweig. Die Drittel-Organisation wurde allerdings im 16. Jahrhundert wiederbelebt. Als neue Drittelstädte werden Lübeck, Hamburg und Magdeburg genannt.

Erschließungsinformationen

Signatur
113
Datierung
09.05.1562
Systematik 1
02.01.07.01 Hanse und Sächsischer Städtebund
Systematik 2
Hanse
Fundort
Stadtarchiv Braunschweig
Signatur Fundort
Stadtarchiv Braunschweig, B IV 3: 4, fol. 95r-96v
Edition
Regesten der Braunschweiger Hanseakten des 16. Jahrhunderts (in Bearbeitung, Ms. im StA Braunschweig), hier S. 120.
Enthält
Beilage: Bitte mit Hinweis auf die Vereinbarung einer Hansetagsinstruktion um eine Erklärung zur Beteiligung an den Kosten in Angelegenheiten der Hanse und des Bremer Aufstandes.
Aktentitel
Hanseakten
Beschreibung
Entwurf, dt., Tinte auf Papier