Magdeburger Spuren, Nr. 46

Der Rat der Stadt Magdeburg teilt dem Rat der Stadt Braunschweig mit, dass man mit dem von Braunschweig vorgeschlagenen Termin (24. April) zur Quartiersberatung der Hansetagsartikel einverstanden ist, Magdeburg, 7. April 1598.

Bemerkung

Teil einer umfangreicheren Aktenserie. Die Hansestädte waren im 14. Jh. so genannten "Dritteln" zugeordnet, deren bedeutendste Städte als "Vororte" bezeichnet wurden. Im lübisch-sächsischen Drittel war dies Lübeck, im westfälisch-preußischen Drittel (das die rheinischen Städte einschloss) Dortmund, später Köln und im gotländisch-livländischen Drittel erst Visby, dann Riga. Später gab es ein sächsisches Drittel, zu dem auch die preußischen und livländischen Städte gehörten, mit Braunschweig an der Spitze. Ende das 15. Jh. organisierten sich die Hansestädte in "Vierteln" oder "Quartieren" mit jeweils einer Quartierstadt: das wendische mit Lübeck, das westfälisch-niederländische mit Köln, das preußisch-lievländische mit Danzig, das sächsisch-brandenburgische mit Braunschweig. Die Drittel-Organisation wurde allerdings im 16. Jahrhundert wiederbelebt. Als neue Drittelstädte werden Lübeck, Hamburg und Magdeburg genannt.

Erschließungsinformationen

Signatur
46
Datierung
07.04.1598
Systematik 1
02.01.05.01 Braunschweig
Systematik 2
Hanse
Fundort
Stadtarchiv Braunschweig
Signatur Fundort
Stadtarchiv Braunschweig, B III 4: 19, fol. 76r f u. 81v
Edition
Regesten der Braunschweiger Hanseakten des 16. Jahrhunderts (in Bearbeitung, Ms. im StA Braunschweig), hier S. 351.
Aktentitel
Verzeichnis verschiedener Aufstände, welche im 15. Jahrhundert vorgekommen und nach den von den Hansestädten gefaßten Beschlusse unterdrückt worden
Beschreibung
Ausfertigung mit Siegel, dt., Tinte auf Papier, Kanzleivermerk (16. Jh.)